Lars Fumic The Taste Blog Sat.1

Auf Gold folgt Rot….

Oder - Die Heidelbeere, Alex, Ilona und Ich.

So hatte sich das Alex, Team Grün und meine Wenigkeit diesen Abend wohl nicht vorgestellt. Nach diesem großartigem Erfolg, des ersten Goldenen Sterns im 1. Teamkochen von „THE TASTE“ 2020 in der Vorwoche der Sendung, hatte es diesmal nicht gereicht. Beim Thema „Willkommen im Wald“ und dem Los „Heidelbeere“ haben wir, leider am schlechtesten angeschnitten. Gast-Jurorin VIKTORIA FUCHS vom Romantik-Hotel Spielweg bewertete meinen Löffel, Rehrücken Tataki in der Sesamkruste, mit gepickelten Heidelbeeren und Heidelbeer-Wan Tan auf Mandelpüree mit einem Roten Stern. Ein Roter Stern heisst, dass ein Mitglied des Teams sofort die Show verlassen muss.

Ein Moment mit dem ich nicht gerechnet hatte. Coach Alex und ich waren eigentlich schon davon überzeugt, dass wir das beste aus diesem Produkt rausgeholt haben. Sofern es uns/mir möglich war.

Natürlich ist das auch immer eine Art von Ansichtssache und so sind in weiterer Folge, dann eben auch die Regeln in diesem Wettbewerb. Jeder weiss das, wenn er sich bei the Taste bewirbt, respektive antritt.

Aber es schmerzt. Es nagt an einem. Es frisst einen auf. Himmelhoch jauchzend freut man sich, das „wieder“ zum 2. mal in Folge Dein Löffel geschickt wird. Ich meine, „Hallo?“

Der Coach schickt Deinen Löffel. Das ist ein kleiner, kein goldener, aber so was ähnliches wie ein Stern. Es zeigt Vertrauen. Es zeigt, man hat das umgesetzt was besprochen wurde. Es ist eine Art von Ehre. Es ist einfach gesagt, ein schönes Gefühl.

Du freust Dich. Du fühlst Dich gut. Großartig! Auf Kurs würde ich sagen….

Aber dann ist da noch dieser Druck….Was ist wenn…. Was ist wenn, Dein Löffel, der…? Wird Sie, die Gast-Jurorin, deine Interpretation genau so verstehen wie wir? Wird Sie?…. Moment, da war ja noch was…. Die Heidelbeere, die eigentlich eine Blaubeere aus Spanien war….und es ging ja um den Schwarzwald… mmmhhh….?!  Über den Unterschied kann man, sofern man will, philosophieren oder diesen an diversen Fakten ausmachen. Gibt es einen Unterschied? Ich persönlich glaube, ja es gibt einen. Zumindest einen geschmacklich kulinarischen….An der Stelle seih gesagt:

„Liebe Botaniker, da dürft ihr Euch jetzt gerne den Kopf zerbrechen und diskutieren, die Meinung hier gehen auseinander, dessen bin ich mir fast sicher und natürlich lasse ich mich da gerne belehren….“

Soviel dazu, vielleicht später noch mehr……

….und mit letzterem Gefühl „Was is(s)t wenn….“ was mich anfangs nur im Vorbeiflug sacht aber bestimmend gestreift hatte, sollte ich dann doch recht bekommen. Tatsächlich, war es unser Löffel, den Viktoria Fuchs mit einem rotem Stern versah. „Rumms…“

So kommen wir wieder zum Thema „Regeln im Wettbewerb“. Einer muss also gehen…

In diesem Moment wurde mir klar wieviel Emotionen in einem hoch kochen können. Adrenalin schießt durch den Körper und lässt Dich innerlich verkrampfen. Du kämpfst dagegen an aber schaffst es nicht der Situation Herr zu werden. Deine Mimik verzieht sich. Der Atem stockt. Alle Augen sind, nach diesem Urteil jetzt dann wohl auf Dich gerichtet… Was denken sich die Leute? Was denken sich die Zuschauer? Was denkt sich der Couch und das Team? Was denke ich mir…?

Ja, für einen Moment dachte ich mir, Du hast versagt. Du hast nicht „geliefert“. Du hast enttäuscht. Deinen Coach, der zum wiederholten male Deinen Löffel ins Rennen schickte. Du hast Dein Team enttäuscht. Traurig und nieder geprügelt kam ich mir vor. War ich zu selbstbewusst? Zu arrogant? Zu überzeugt? Vielleicht zu verwöhnt vom ersten Teamkochen? Nein! Ich habe mit Überzeugung gekocht! Aber es hat nicht gereicht. Zumindest nicht für Viktoria. Die ich im übrigem, sehr schätze! Eine herausragende Köchin mit einem unantastbaren „Know how“…

Eine Frage stellte ich mir aber… Eine Frage, die mir schlüssig scheint. Ja fast schon logisch in weiterer Folge…

Diese „sogenannte“ Heidelbeere… noch mal zur Erinnerung: Eigentlich eine Blaubeere, gezüchtet in Amerika und kultiviert in spanischen Gewächshäusern… brachial ausgedrückt… Aber so war sie! Die Heidelbeere, die wohl bemerkt vermeintliche Heidelbeere. Eigengeschmack? Null! Also mit was wertet man diese in Anführungszeichen „schwache“ Frucht auf? Schwierig!“ Da gabs kein Sirup, Pulp oder Essig „…vom selben…“ Nichts dergleichen um dieser Frucht noch etwas „Klasse“ zu verleihen…

Also was machen wir? War ich zu unkreativ? Zu unpräzise? Oder war es einfach nur schwierig in Einklang mit Pech, diese Zutat in Szene zu setzen? Kein Glück im Unglück an dieser Stelle…

Wir/Ich standen vor einer Aufgabe, die wohl machbar war, aber unlösbar schien.

Obendrein und dies soll keinerlei Rechtfertigung sein. Im schlimmsten Fall eine reine Analyse…

Wenn „eh“ bekannt ist oder viel mehr sollte, dass diese Beere die schwächsten Charakterzüge von allen vorweist…

Zur Erinnerung… Die Konkurrenten waren Himbeere, Brombeere und Johannisbeere…

Warum??? Warum, wurde die Heidelbeere dann als letztes von allen vieren verkostet? Die Antwort habe ich leider nicht parat. Rein vom kulinarischem Standpunkt aus, hätte man doch zuerst die Beere verkosten sollen/können, die „am wenigsten her gibt“ in Punkto Geschmack und Säure…

Allein die Johannisbeere, welche einen sehr ausgeprägten Säuregehalt am Gaumen widerspiegelt, gibt doch so einer Blau-…. Entschuldigung, Heidelbeere, nicht den Hauch einer Chance…also wie soll man dann auch nur ansatzweise etwas von den Aromen der Blaubeere schmecken, wenn kurz zuvor die Johannisbeere drüber „grätsch“?

Ebenso Him-und Brombeere, alle samt viel mehr Charakter und Struktur….

Also was soll, diese, unsere Beere dann noch reißen? Eben….

Aber! Es ist wie es ist… und manchmal ist eben alles Schicksal und auch Glück….

In diesem unserem Fall, war es mit einem Wort: „Unglück“

Wir alle samt wussten, einen wird es nun treffen!

„Bitte, nimm mich…“

Dachte ich mir. Schließlich hatte ich irgendwo auch die Verantwortung zu tragen, war es ja nun mal mein Löffel, der „ins Rennen“ geschickt wurde…

Alex entschied sich für Ilona und ich dachte mir nur, nein… tu das nicht!… ‚Nimm mich!“

Aber er entscheidet und ich sah zu wie Ilona gehen musste. Das war hart. Ilona wird bestraft, für etwas an dem sie keine Schuld trägt…Aber so sind die Regeln und der Coach muss bestimmen….

Nicht schön. Beklemmendes Gefühl. Kälte. Hitze. Der Puls geht hoch. Alle Augen auf Dich gerichtet. Tja, so schnell kann’s gehen…. mag sich wohl so manch einer gedacht haben…

Ich fühlte mich schuldig. Ich wollte am liebsten schreien, weinen, fluchen und meinen Emotionen in diesem Moment freien Lauf lassen.. Jedoch war ich steif und verharrte wie „angegossen“ an meinem Herd…

Lars Fumic The Taste Blog Sat.1

 

„Echt jetzt?….“

Diese Blicke, sprechen Bände…aber alles was wir machen konnten, diesen Moment so zu akzeptieren wie er war!

Es tut mir so was von leid, müssen wohl dann meine ersten Worte an Ilona gewesen sein… Alex konnte nach seiner Wahl nicht mehr viel sagen…aber man merkte ihm dieses beklemmende und trauriger Gefühl, welches von Wehmut begleitet wurde, sichtbar an.

An diesem Punkt möchte ich eine Nachricht von Ilona, unser aller Ilona einfügen, eine wunderbare Frau, Köchin und einfach ein toller Mensch und damit auch diesen Blog schliessen, denn es muss ja weiter gehen! Nicht zu letzt auch für Ilona, denn wir kochen jetzt einfach für sie mit!

Von Ilona, ein paar Tage danach…

Hallo mein lieber Lars. Ich danke für die nette Nachfrage. Ich glaube du machst dir schlechte Gedanken, brauchst du aber nicht, mir geht’s gut. Kennst du das Spiel…..Mensch ärgere dich nicht…..? genauso war das für mich. Und vor allem, wenn ich es nicht vertrage raus geworfen zu werden, dann darf man sich bei so einem Format nicht bewerben . Du bist der Beste Koch den ich kenne, deine Bilder auf Fb faszinieren mich einfach Spitzenklasse , also mach dir keinen Kopf. Und jetzt kannst du in Ruhe schlafen…

Du bist mein Freund 🤗❤

Danke… Danke Ilona für alles…

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